Einfach tierisch...

Hunger ist ein Alarmsignal des Körpers. Nur kennen die meisten von uns keinen richtigen Hunger mehr. Wenig Nahrung bedeutet zu wenig Nährstoffe für den Organismus. Zu wenig Nahrungseiweiß ist auch heute noch die typische Mangelerkrankung in Hungergebieten!

Woran das liegt? Unser Körper kann aus Eiweiß Glukose aufbauen, genauso wie aus Fett. Aus Kohlenhydraten kann er sogar Fett oder Glukose aufbauen. Leider kann der Körper daraus nicht die acht essientiellen Aminosäuren (lebensnotwendige Eiweißbausteinchen) herstellen. Diese müssen also zwangsweise über die Nahrung zu geführt werden! Und jetzt raten Sie einmal, wo diese acht lebensnotwendigen Bausteine am reichlichsten vorkommen! Richtig - im tierischem Eiweiß!

Ein Mangel an diesen Eiweißbausteinchen kann zu einer Störung auf Zellebene, in den Betazellen in der Bauchspeicheldrüse führen. Diese Zellen sind für die Synthese des Insulins zuständig. Bei einer Störung kommt es zu einer zu geringen Produktion von Insulin, was bei einer sehr zucker - oder weißmehlhaltigen Ernährungsweise, fatale Folgen hat. Kommt es zu einem chronischen Mangel steht der Entstehung von Typ-2 Diabetes nichts mehr im Wege.

Das führt zu fatalen Folgen wie wir sie in den dritte Welt-Ländern beobachten können, in denen Diabetes sehr schnell auftritt. Ganz klar, denn dort wird versucht, viele Menschen satt zu bekommen, damit sie überhaupt eine Überlebens-Chance haben. Massengüter wie Reis und die günstigen Pflanzenfette sichern hier in erster Linie das Überleben!

Woher kommt hierzulande der schlechte Ruf?

Zu viel Eiweiß schädigt die Nieren! Es gibt nicht eine Schulung oder einen Vortrag, den ich halte, wo diese Aussage nicht angesprochen wird. Dieses Gerücht hält sich so hartnäckig, dass sogar einige Ernährungsberater daran zu glauben scheinen! Man muss eine Lüge nur oft genug erzählen, dann wird sie wahr!

Wie ist dieses Gerücht entstanden? Wissenschaftler beobachteten die Durchblutungseigenschaften der Nieren nach einer eiweißbetonten Kost. Die Durchblutung der Niere und somit Ihre Filterleistung stieg danach an. Bei bereits erkrankten Menschen müssten dann bei Nierenversagen die wenigen noch intakten Zellen mehr Arbeit verrichten. Wenn die Niere also bereits erkrankt ist, ist es nicht sinnvoll, viel eiweißreiche Nahrung zu sich zu nehmen! Bei fortgeschrittener Nierenerkrankung wird eine Zufuhr von bis zu max. 0,8 g pro Kg / Körpergewicht als erlaubt empfohlen!

Jetzt wird es spannend! Wer leidet denn unter Nierenversagen? In erster Linie sind das Diabetiker. Der permanent erhöhte Blutzucker schädigt die Nieren. Aber was hat denn das Nierenversagen ausgelöst? Die eiweißreiche Kost wohl kaum. Zucker und Weißmehl stehen ganz oben bei der Liste der Einflussfaktoren einer Nierenschädigung! Komischerweise warnt Sie aber niemand beim Genuß einer Cola mit den Worten: "Vorsicht - Zucker schadet Ihren Nieren!"

Die Mischung machts
In der Praxis macht es die richtige Mischung. Essen Sie ruhig fettarme tierische Eiweißquellen, aber bedienen Sie sich auch der pflanzlichen Produkte, wie z. b. Nüsse, Soja und Quinoa! Aber tierisches Eiweiß enthält doch Cholesterin, oder? Dazu schreibe ich Ihnen nächste Woche mehr!

Bis dahin.... bleiben Sie gesund!

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